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Jukeberry Version 3 Handbuch - Kapitel 1


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1 - Eine JukeBerry - Wozu, Warum?

Eine echte Jukebox ist heute eine Rarität - ich besitze zwei davon, eine Hemauer (Baujahr 1957) und eine Wurlitzer Carillon (Baujahr 1971). Beide sind zwar wunderbare Geräte aus ihrer Zeit - haben aber für einen öffentlichen Einsatz heutzutage einige Nachteile:


  • Sie sind sehr schwer -> hoher Aufwand beim Transportieren
  • Sie haben limitierte Musikauswahl (Carillon: 50 Singles)
  • Ein Wechsel der Singles ist teilweise sehr aufwändig
  • Trotz großem Single-Archiv sind nicht alle gewünschten Musiktitel als Single vorhanden

Irgendwann kam dann der Wunsch auf, eine Jukebox zu haben die moderne Technik einsetzt, aber das 'Look and Feel' der alten Jukeboxen beibehält. Die Forderungen an eine solche moderne Jukebox waren schnell formuliert:


  • Maximales Gewicht von 40-50kg
  • Problemlos beim Transport - liegender Transport sollte möglich sein
  • Mehrere tausend Musiktitel speicherbar
  • Gleich guter Sound wie bei einer alten Jukebox
  • Der Selbstbau sollte mit einfachsten Mitteln möglich sein

Aus einer Idee wurde dann ganz schnell ein Projekt - Corona mit den eingeschränkten Kontaktmöglichkeiten lieferte die notwendige Zeit dazu. Aus ein paar Handskizzen und Blockschaltbildern wurde handwerkliche Arbeit. Und als Steuerung wurde ein Raspberry PI 4B genutzt. Damit war auch schon der neue Name gefunden: Das Ding heisst JUKEBERRY.


1.1 - Evolution - Von einer Jukebox zu einer JukeBerry

Wenn nun also das 'Look and Feel' einer alten Jukebox erreicht werden sollte, musste man sich beim Design irgendwie für eine Zeit entscheiden - eine einfache Jukebox aus dem Ende der 50er Jahre, ein chromglitzerndes Ungetüm der 60-er Jahre oder...? Sehen wir uns die 'Evolution', die am Anfang das Denken beherrschte einmal an:


Hemauer, Miniatur de Luxe, Baujahr 1957 Eigenbau,JukeBerry Version3, Baujahr 2022

Die Entscheidung fiel auf Grund der verfügbaren Möglichkeiten - eine Schreinerwerkstatt habe ich nun mal nicht. Aber ein bisschen stolz kann ich doch sein - die Annäherung an die Hemauer aus dem Ende der 50er Jahre ist doch ganz gut gelungen. Dass dazu ein gehöriger Aufwand im Bau eines Möbels (Holztechnik), Hardware (Tastatur, LCD Displays, Stromversorgung, Audiotechnik) und natürlich auch Software notwendig war, darf nicht verschwiegen werden.


1.2 - Einsatz eines Raspberry PI 4

Als preiswerte Computereinheit kam nur ein Raspberry PI in Frage. Dieser Minicomputer bietet zu einem unschlagbaren Preis alles, was für eine digitale Jukebox notwendig ist:


  • Ausreichend Speicherkapazität, leicht skalierbar
  • Ausreichend viele programmierbare Ein-/Ausgänge
  • Ideale Prototypenumgebung verfügbar
  • Unschlagbarer Fundus an fertigen Programmmodulen
  • Leicht programmierbar (Python, PHP)

Als nächstes entstand ein Blockschaltbild, das die wesentlichen Funktionen einer digitalen Jukebox mit einem Raspberry PI - also einer JukeBerry - zusammenfasste und als Vorgabe für den Aufbau der Hardware und die notwendige Steuersoftware vorgab.


1.3 - Das Zusammenwirken der Module - ein Blockschaltbild



Mit den Blockschaltbildern der Vorgängerversionen wurde eine Vereinfachung klar erkennbar. Als Ein-/Ausgabe werden weiterhin Taster, Rotary Switches und zwei LCDs vorgesehn, der Klinken-Ausgang (jack) wurde als Audio-Quelle vorgesehen, dazu etwas Audiotechnik, die es auch erlaubt, Mikrophon oder Plattenspieler einzusetzen. Aber die Taster und die Relais werden nun direkt mit dem Port-Expander betrieben und der Ein/Aus-Schalter durch einen Master-Slave-Verteiler ersetzt. Es geht also noch einfacher :-)


1.4 - Organisation der Musik-Bibliothek


Etwas schwieriger war die Entscheidung, wie nun - eventuell mehrere tausend Musiktitel - dem JukeBerry Nutzer präsentiert und zur Auswahl angeboten werden sollen. Und dabei auch noch das 'Look and Feel' einer alten Jukebox mitzunehmen. Geht das überhaupt?

Bei einer alten Jukebox werden alle verfügbaren Singles mit kleinen Karten präsentiert, diese sind einem TastenCode zugeordnet. Eine alte Jukebox enthält maximal 100 Singles, da geht diese Logik noch.

Die Kategorisierung


Aber bei mehreren tausend Songtiteln? Wie sollte man das einmal ordnen - und dann auch noch einfach präsentieren? Vielleicht so:


  • nach Jahren - also z.B. Hits des Jahres 1964
  • nach Interpreten - also z.B. Hits der Stones, der Kinks....
  • nach Einsatz der Jukebox - z.B. Münchenstift, also bunte Mischung

Bei einer solchen Kategorisierung sollte aber eines nicht passieren: Dass Songs, repräsentiert durch eine mp3-Datei, mehrfach gespeichert werden müssen. Eine einfache aber flexible Kategorieauswahl wurde damit notwendig:


  • Es gibt Ordner mit sprechendem Namen, die eine Kategorie repräsentieren
  • Ein Ordner enthält eine CSV-Datei, der die Songtitel des Ordners Darstellbar macht
  • Ordner können Songtitel enthalten, die in anderen Ordnern enthalten sind (Externe Referenz)

Vom Katalog zur Songliste

Der Rest war dann einfach. Für die Bedienerführung bei der Auswahl musste also einmal eine Kategrorieauswahl als erste Ebene möglich sein. In der zweiten Ebene dann die Auswahl eines Songtitels aus dieser Kategorie.

Wesentliche Strukturmerkmale

  • Alle Kataloge sind Ordner in einem Basisverzeichnis JUKEBERRY_BASE
  • Kategorien nach Jahren haben den Namen PL-[jahr], also z.B. PL-1965
  • Kategorien für Interpreten haben den Namen CAT-[interpret], also z.B. CAT-Stones
  • Kategorien nach Anwendungsfall erhalten ebenfalls die Präfix PL, also z.B. PL-XMAS-Genre
  • Jeder Ordner enthält als Organisationsmerkmal eine Songliste (standardisierte CSV-Datei)

Und Songlisten?

Eine Songliste hat folgende Spaltenelemente, die es auch erlauben, mp3-Dateien aus anderen Katalogen zu referenzieren:


  • Col1: [folder] - entweder der eigene Ordner oder ein anderer Ordner (ext. Referenz)
  • Col2: [mp3-file] - Dateiname der zu nutzenden mp3-Datei
  • Col3: [titel] - Titel, der in einem LCD angezeigt werden soll
  • Col4: [band] - Interpret, der zu dem Titel angezeigt werden soll
  • Col5: [jahr] - offizielles Releasedatum des Songs soweit bekannt
  • Col6: [nummer] - laufende Nummer, momentan ungenutzt

Nächstes Kapitel ist: 2 - Die JukeBerry von Außen





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Zuletzt geändert am 5.11.2022